Über unseren Verein

Entwicklung von der Gründung bis heute

Die Gründung unter dem Namen „Christlich Deutscher Turnverein Tschirgant Karrösten“ geht auf das Jahr 1931 zurück. Am 12. Dezember rief der Wirt Karl Trenkwalder die jungen Burschen des Dorfes zu einer Versammlung zusammen, zu der auch starke Abordnungen aus Imst und Tarrenz unter der Führung des Bezirkobmanns Wenzl erschienen. Obmann Wenzl, Expositus Geiger, Bezirksturnwart Gleisner und Turnwart Koch aus Imst überzeugten die Anwesenden mit ihren Ausführungen, und so wurde auch in Karrösten ein christlich deutscher Turnverein unter dem Motto „Für Glauben, Volk und Heimat“ gegründet, zu dem sich sofort 25 Mitglieder meldeten.

Der erste Ausschuss nach der Wahl setzte sich wie folgt zusammen: Alfred Schöpf (Obmann), Alois Schatz (Ob. – Stvtr.), Josef Oppl (Schriftführer und Kassier), Engelbert Köll (Turnwart), Ernst Schöpf (Turnw. – Stvtr.) und Expositus Geiger (Kulturwart).

Die Statuten wurden vom Turnverein Imst übernommen, der Mitgliedsbeitrag betrug 50 Groschen. Als Turntage wurden Montag und Mittwoch festgesetzt, jeweils um 20 Uhr auf der Veranda des Gasthofs Trenkwalder. Die Turner konnten sich bald durch großartige Leistungen bei verschiedenen Veranstaltungen (Bezirks-, Landes- und Bundesturnfest) auszeichnen und waren auch bei vielen patriotischen Kundgebungen, wie der Bezirkskundgebung in Imst, der Landeskundgebung in Innsbruck oder der vaterländischen Feier zum Gedenken an die Bergiselschlacht 1809 dabei.

Im März 1938, kurz nach der Machtübernahme Hitlers, wurde der Turnverein wegen seiner österreichischen Einstellung verboten und die Geräte sowie die Kasse zu Gunsten des Reichsbundes für Leibesübungen beschlagnahmt. Somit war während des Zweiten Weltkrieges die turnerische Tätigkeit vollkommen lahmgelegt, aber schon im September 1946 wurde der Verein von einigen Turnern und Jungturnern wiedergegründet. Bald wurden die ersten Schi- und Rodelrennen durchgeführt und die Sektion Wintersport gegründet. Die finanziellen Mittel stammten seit der Gründung hauptsächlich aus den Weihnachtsfeiern mit den traditionellen Christbaum Versteigerungen und den regelmäßigen Theateraufführungen.

Für den Bau der Turnhalle anfangs der 50er Jahren stellte Gastwirt Karl Trenkwalder den Grund kostenlos zu Verfügung und schon im Frühjahr 1952 konnte die Turnhalle feierlich eingeweiht werden.

Mit dem übrig gebliebenen Holz vom Turnhallenbau wurde von einigen Idealisten der Bau der Schihütte begonnen, die schon 1953 bezogen werden konnte. Sowohl die Turnhalle als auch die Schihütte wurden mehrmals renoviert bzw. erweitert. Während sich die Schihütte derzeit eines tadellosen Zustandes erfreut, befindet sich die Turnhalle einmal mehr mitten in Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen.

Der ursprüngliche Turnverein entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem Sportverein mit einer Vielzahl an Tätigkeitsbereichen: Vom Theater über den Winter- und Sommersport bis hin zum Schwimmen und einem Turnangebot für Jung und Alt reicht die Palette sportlicher Aktivität. Es ist uns seit jeher ein Anliegen, ständig auf die veränderlichen Interessen und Bedürfnisse der sportinteressierten Menschen, vor allem unserer Mitglieder, Bedacht zu nehmen und entsprechend darauf zu reagieren. Aktion und Reaktion zeichnen uns aus, mit zahlreichen neuen Angeboten, Interessenserhebungen und der Anschaffung von zeitgemäßen Sport- und Spielgeräten leben wir unseren gesellschaftlichen Auftrag. Gerne laden wir alle dazu ein, auch persönlich bei uns Vorschläge einzubringen.

Bedeutende Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:

Erläuterung zu den Bildern:

Viele dieser historischen Aufnahmen sind ein Abbild von schon lange vergangenen Zeiten und Ideologien. Es ist unstrittig, dass es auch in unserem Dorf und unserem Verein Sympathien für den damaligen Kanzler Dollfuß gab. Keineswegs wollen die Geschehnisse jener Tage hochhalten oder gar die Person Dollfuß verherrlichen! Aber als Teil unserer Vergangenheit bekleidet dieses Kapitel einen Platz in der Vereinschronik und der einzig richtige Weg mit Geschichte umzugehen, ist die offene Aufarbeitung. Das ehemalige „Dr. Dollfuß Gedenkkreuz“ ist heutzutage selbstverständlich nicht mehr dem einstigen Kanzler gewidmet, vielmehr soll es an die Opfer der Weltkriege erinnern und somit ein Mahnmal gegen Krieg und für ein friedliches, selbstbestimmtes Miteinander sein! Im Sinne eines aufgeklärten und nachhaltigen Umganges mit der Geschichte verurteilen wir aber die (sogar strafrechtlich relevanten) Vandalenakte am Tschirgant: Die historische Dollfuß-Gedenktafel wurde beschädigt und entwendet. Es tut uns leid, wenn das besagte Relikt Unmut erregt hat, der klärende Dialog wäre aber sicherlich der vernünftigere Umgang mit sensibler Historie gewesen.